Backfire / Venturi-Anlage - Frage nach Panne

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mauricer
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Backfire / Venturi-Anlage - Frage nach Panne

Beitrag von mauricer »

moin,

wir haben gestern in 12 Std. unsere erste Etappe auf dem Weg nach Sardinien hinter uns gebracht. Leider war auch eine unfreiwillige Panne dabei. Nach einem längeren Stau sind wir nach 100km Fahrt (problemlos auf Gas) auf einen Parkplatz gefahren. Als ich den Wagen wieder starten wollte, ging er erstmal nicht an. Ich hab dann kurzerhand den Zündunterbrecher ausgebaut, da die Kabel sich gelockert hatte und er dadurch etwas wackelig arbeitete. Danach sprang er an, es gab aber sofort ein Backfire, zumindest halte ich es dafür, denn zwei Schläuche die zum Ansaugtrakt führten, hatten sich gelöst.

Beide Schläuche wieder draufgesteckt, auf Benzin umgestellt und nun ging er wieder, allerdings muss ich nun nach dem Anlassen echt mit dem Gaspedal ordentlich Pumpen, bis er das Gas richtig annimmt. Es fühlt sich irgendwie beim Zünden an, als würde er danach erstmal Probleme haben - als würde man ins Leere treten. Über viel Gas lässt sich dann Losfahren und auf der Autobahn fährt er weich wie immer.

Neben dem unsteten Effekt nach dem Anlassen ist es aber nun so, dass ich nicht mehr auf Gas umschalten kann. Ich hab es noch einmal auf der Ausfahrtsspur des Parkplatzes probiert und wieder gabs ein Backfire und die beiden Schläuche waren erneut gelöst. Ein weiteres Mal hab ich mir bei vollbeladenem Kofferraum dann erspart und die Fahrt dann mit teurem Supersprit zu Ende gebracht.

Muss morgen ohnehin einen Gas-Spezi hier in Freiburg aufsuchen, aber ich wollte zumindest fragen ob jemand eine Idee oder Erklärung hat. Dazu ist zu sagen, dass die Anlage seit Einbau wirklich reibungslos funktionierte. Kann es sein, dass sich durch ein Backfire die Zündung verstellt?

VG

Moritz
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Re: Backfire / Venturi-Anlage - Frage nach Panne

Beitrag von luckypunk »

Im Prinzip kann Backfire alle Teile schädigen die über ne Mechanik verfügen oder zerbrechlich/weich genug sind.

-Schläuche aller Art
-LMM
-Leerlaufregelventil
-Ventile
-Drosselklappe

Da die Schläuche abgeflogen sind könnte es sein das Du Glück hast und die irgendwo nen kleinen Riss haben, also Falschluft durchlassen.
Die Klappe des LMM kann mit solcher Wucht getroffen worden sein das sie sich nicht mehr in den Lagern leichtgängig dreht.
Die DK kann sich etwas mechanisch verstellen, muss dann neu angelernt werden.
Ventile können nach so einem Impact hängen, auch sporadisch.
Das LLRV kann ebenfalls nen Treffer haben.

Theoretisch kann auch irgendwo ne (vorgeschädigte ) Dichtung wie zw. Krümmer und Köpfen fliegen, aber das halt ich eigentlich für unwahrscheinlich, da gibt es genug andere schwächere Stellen die die Explosionsenergie als erstes eliminieren.

Ich würde mal die Ventile im Leerlauf eins nach dem anderen stilllegen um zu sehn ob der Fehler auf einen Zylinder zuzuordnen ist.

Die Schläuche komplett checken ist ja klar.

Das LLRV ist nicht teuer, kann man sich auch gebraucht holen, oder mal von jemandem zum Testen ausleihen, ist ja in millionen Bussen, Golfs, Passat, Corrados, Ventos und sonstwo verbaut.

Die DK kann man anlernen lassen, macht selbst VW für nicht zuviel Geld.

LMM kann man auch mal gebraucht günstig bekommen, oder mal zum Testen ausleihen. Soweit ich weiss ist auch dieser in Millionen VWs verbaut, bin mir jetzt aber nicht 100% sicher ob es der selbe ist wie zB im 2.0er 8V (2E), sieht man aber an den Nummer bzw. kann man ausgoogeln.

Ich hatte den SS mit ner Venturi, die hat einige Male gut geknallt, aber bei mir waren es immer nur die Schläuche (die man deswegen nicht zu fest montieren sollte), den Rest hat die Backfireklappe vom LMM ferngehalten.
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Re: Backfire / Venturi-Anlage - Frage nach Panne

Beitrag von mauricer »

Danke für die schnelle und ausführliche Rückantwort. Ich werde sehen, was sich innerhalb eines Tages lösen lässt - hab die Fähre schon von Montag auf Dienstagabend umgebucht.

Hoffe, es ist nichts allzu großes, schließlich bin ich danach ja bis auf das Problem beim anlassen 650km ohne Stress aber eben auf Benzin weitergefahren.

VG

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Re: Backfire / Venturi-Anlage - Frage nach Panne

Beitrag von luckypunk »

mauricer hat geschrieben:Danke für die schnelle und ausführliche Rückantwort. Ich werde sehen, was sich innerhalb eines Tages lösen lässt - hab die Fähre schon von Montag auf Dienstagabend umgebucht.

Hoffe, es ist nichts allzu großes, schließlich bin ich danach ja bis auf das Problem beim anlassen 650km ohne Stress aber eben auf Benzin weitergefahren.

VG

Moritz

Gut so, würde mal das Gas auslassen. Vor allem musst Du auf jeden Fall erstmal die komplette Benzinerseite top in den Griff bekommen, erst dann macht Gasbetrieb Sinn.
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Backfire / Venturi-Anlage - Frage nach Panne

Beitrag von mauricer »

Macht die Reisekasse natürlich gleich ordentlich teurer... :-(

Hab eben mal den Motorraum inspiziert. Es zeigen sich zwei Sachen. Diese beiden Schläuche sind beim Backfire abgegangen

Bild

Frage dazu: der vordere sieht so aus als müsste er wirklich wieder ganz rein. Hat eine art Gewinde am Gummi, muss man da auf irgendetwas achten oder nur sanft reindrücken?

Dazu hab ich aber ein weiteres Thema mit dem Ansaugbalg (heißt das so?). Irgendwie scheint der LuFi so im Motorraum zu sitzen, dass auf dem Balg immer Zug ist und er trotz Schelle vom LuFi runterzurutschen droht, bzw es auch tut. War schon mal passiert aber ewig keine Probleme mehr gehabt. Vorbesitzer hatten da wohl schon mal ein Loch gebohrt um den Balg zusätzlich mit Kabelbinder zu sichern.

Bild

Irgendwie aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss...lässt sich der LuFi nicht eventuell leicht nach Links korrigieren, damit der Balg sauber draufsitzt? Das sitzt doch bei allem anderen MVs auch ohne Spannung. Ich versteh das echt nicht.

Geil, dass sowas direkt auf dem Weg passiert, aber bisher gaben weder Bus noch Gasanlage Grund zur Besorgnis.

VG

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Re: Backfire / Venturi-Anlage - Frage nach Panne

Beitrag von mauricer »

So, Problem erstmal halbwegs gelöst. Schelle sitzt unterstützt von Draht wieder auf dem LuFi und auch eine weitere Falschluftquelle konnte identifiziert und eliminiert werden. Nun springt er wieder 1a an und läuft ruhig im Leerlauf. Wie bisher.

Werde nachher mal das Umschalten auf Gas testen, ob eventuell die zweite Falschluftquelle für das Backfire mit verantwortlich war. Wäre natürlich super, wenns so einfach ist und die Reise danach normal weitergehen kann. Ich sag Bescheid.

VG und Danke

Moritz
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Re: Backfire / Venturi-Anlage - Frage nach Panne

Beitrag von mauricer »

Alles wieder paletti. Benzin läuft sauber, umschalten auf Gas ebenso.

Eine Frage zuletzt: ist es so, dass man bei Venturi-Anlagen erst umschalten sollte wenn der Motor Betriebstemperatur hat?

VG

Moritz
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Re: Backfire / Venturi-Anlage - Frage nach Panne

Beitrag von luckypunk »

Wenn er nicht automatisch umschaltet, dann kann zB der Tempsensor kaputt sein, oder das GasSTG ist anders konfiguriert.
Es gibt Leute die wollen das bewusst umschalten....


Ich kenn das von meiner Venturi damals nur mit automatischer Umschaltung.

Zum Verständniss:
- das flüssige Gas kommt aus dem Tank in den Verdampfer
- der wird vom Kühlwasser gespeist, also dauert es bis er ne gewisse Temp erreicht um das Gas korrekt
von der flüssigen Phase in die gasförmige zu bringen.
-danach kommt noch ein Tempsensor zB in der Gasleitung Richtung GasESV, der dem Gas Steuergerät sagt
das es jetzt die Benzin-ESV abschalten und die GasESV an. Die werden dann vom GasSTGt anhand der
Signale, die es vom BenzinSTG kopiert, gesteuert.

Das GasSTG ist quasi in die meist Minusleitungen der BenzinESV eingeschleift, läuft er auf Benzin, werden die Signale durchgeschleift, läuft er auf Gas, werden sie an die GasESV umgeleitet.

Da Du ne Venturi hast, handelt es sich um nur ein Zentral-GasESV, das sitzt irgendwo im Luftansaugweg.
In dem Fall hast Du also immer ein zündfähiges Gas-Luftgemisch im ganzen Ansaugtrakt stehen zumindest ab dem Zentral-GasESV. (Bei ner Multipoint-Anlage hast Du nahe vor jedem Zylinder ein Einzel-GasESV, da steht das Gas normalerweise nur in den Zylindern wo es auch stehen soll.)

Zum Backfire: Wenn Du jetzt irgendwo eine nicht vorgesehene Zündquelle hast, kann sich das stehende Gemisch ungewollt entzünden.
Also zB bei schlecht steuernden Ventilen: eines steht etwas offen, das Gasgemisch hat also Zugang zum explodierenden Gemisch im Zylinder.
Oder Du hast vor sich hin kokelnde Verbrennungsrückstände im Zylinder, dann kann sich das Gasgemisch an diesen im Ansaughub daran entzünden.

Es gibt sicherlich noch einige Fehlerquellen.

Einzige echte Abhilfe: bring den Benzinbetrieb auf Vordermann, der Gasbetrieb nutzt ihn ja als Grundlage, ist aber empfindlicher als er. Das heisst, kleine Fehler im Benzinbetrieb, die Du so kaum merkst, zeigen sich dann im Gasbetrieb.
Also komplett mal die Hardware checken, alles was man messen kann durchmessen, evtl. mal Zündkabel-Kerzen-Verteilerkappe-Finger erneuern, der Zündverteiler ist eine häufige Fehlerquelle für Fehlzündungen bei zunehmendem Verschleiss.

Wenn Du dann immer noch Backfire hast, müsste mal der Ventiltrieb/Steuerung gecheckt werden.

Ansonsten: ich bin da auch nur Amateur, geh mal zu nem richtigen Gasspezialisten der diese Venturi mal verbaut hat und sich auskennt, sonst kommst Du da nie auf nen grünen Zweig.
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Re: Backfire / Venturi-Anlage - Frage nach Panne

Beitrag von mauricer »

Meine Venturi hat sich nie automatisch umgeschaltet. Muss ich seit Einbau immer manuell machen. Da der Wagen bisher immer Top lief, habe ich - nachdem ich die Falschluftquellen nun gefixt habe - keinen Grund an der sauberen Funktion von Benzin- und Gasbetrieb zu zweifeln. Werde den Check aber nach unserer Rückkehr trotzdem vorsichtshalber machen lassen.

Danke für die Antworten

Moritz
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Re: Backfire / Venturi-Anlage - Frage nach Panne

Beitrag von luckypunk »

Also, wenn das Auto top läuft, auf Gas wie auch auf Benzin, der Verbrauch passt, und Du kein Backfire hast, passt ja alles. Natürlich ist regelmässige Wartung bei alten Fahrzeugen immer sinnvoll, am besten macht man soviel wie möglich auch selber, da lernt man sein Auto kennen. Und auch die Erneuerung alter Komponenten nicht vergessen. Manche Teile leiden nicht nur unter Laufleistung sondern auch einfach unter Zeit, gerade Kabel und Dichtungen.
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