Bevor ich nun in ein paar Tagen den TDI hoffentlich zum ersten Mal starten kann und es dann in den Urlaub geht, kommt hier schonmal ein kleiner Zwischenstand
Das Instandsetzen der diversen Anbauteile hat wie immer viel Zeit in Anspruch genommen. Aber wenn ich die Teile schon einmal so schön zugänglichhabe, nutze ich die Gelegenheit auch.
Der Motor ist erst 140.000km gelaufen und ist in einem entsprechend gutem Zustand, ich habe mich daher dagegen entschieden den Zylinderkopf zu demontieren. Stattdessen habe ich die Ventile und die Ansaugbrücke mit Nussschalen gestrahlt. Leider habe ich kein gutes vorher-Bild. Aber das Ergebniss kann sich sehen lassen.
(Kleiner Tipp vom Profi, denkt dran die Absaugung einzuschalten :D)
Die Injektoren habe ich mit einem Spezialreiniger im Ultraschallbad behandelt.
Da es sich ursprünglich um einen Benziner handelte, musste ich die Befestigungsplatten für die Diesel-Motorträger noch anbringen. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich noch die Auflagen für die Reserveradträger von hinten verstärkt. Jetzt hängen die nicht mehr in dem Blech neben der Serviceklappe sondern stützen sich auf die Querträger.
Das ganze habe ich inzwischen nochmal lackiert, soll ja auch ne weile halten.
Weiter ging es am Tank. Neugierigerweise habe ich einmal die Wiederstandskennlinie des original Gebers erfasst.
Und ich habe, als kleinen Versuch, noch einen zweiten Geber aus dem Bootsbereich verbaut.
Diesen werte ich dann über einen kleinen selbstgebauten Bordcomputer aus. Dazu schreibe ich bei Zeiten noch genaueres.
Da der Tank so unsymmetrisch ist, habe ich mir zu den Füllsständen auch noch die jeweilige menge des Kraftstoffes ausgelitert.
Bezüglich des LLK habe ich mich für einen Wasserbasierten entschieden. Der Wärmetauscher hierfür stammt aus einem Touareg. Der passt einfach gut vorne rein und lässt unten noch platz für einen Ölkühler.
Und dann sind da noch immer diese lästigen kleinen Details, die mich immer wieder dran erinnern, dass der Motor aus einem Golf kommt und nicht aus einem T3.
So kollidiert zB der Flansch des Kühlmittelrücklaufes am Thermostat aus dem Golf mit dem rechten Motorhalter. Umgekehrt kollidiert der Flansch des JX mit dem Halter des Servopumpe.
Den Halter wollte ich nur ungerne zerschneiden, habe daher den Flansch vom Golf etwas angepasst.
Das Stück Schlauch steckt da nur zur Probe drin, die tatsächlich Verbindung stellt ein Stück Alurohr da.
Zum Motor Einbau gibt es nicht viel zu sagen, verlief alles recht reibungslos.
Ich war ziemlich überrascht wie viel Platz da neben dem Motor noch ist. Kleiner Spoiler, es wurde zum Ende hin doch ziemlich eng, und das obwohl ich nicht mal die Batterie hinten habe.
Nachdem der Motor nun drin hing, ging es an die Anpassung der Abgasanlage. Um von Benzin auf Diesel umtragen zu können ist ein Abgasgutachten unumgänglich. Das für den AFN im T3 fordert auch den Kat aus dem Golf.
Finde die Optik passt jetzt viel besser zum Syncro als der große Sport-Endschalldämpfer den ich am WBX hatte.
Einer der aufwendigsten Punkte war die Führung der Ladeluft.
Ich habe mich dazu entschlossen den Luftfilterkasten des Golf zu benutzen. Außerdem wollte ich auf den Zyklonabscheider nicht verzichten. Ich habe gelesen, dass dieser gut zu der Luftströmung des TDI passt. Weiterhin ist die Position im Motorraum sicherlich nicht so wartungsfreundlich, dafür reißt man ihn sich jedoch auch nicht mit tiefhängen Ästen ab.
Meine Lösung war nun den Luftfilterkasten durchzuschneiden und um 180° versetzt wieder anzukleben, so liegt die Ansaugseite nun auf der gleichen Seite wie der LMM. Der Zyklonabscheider befindet sich nun hinter dem rechten Rücklicht und ist mit lösen der vier Schrauben schnell zugänglich.
Der Rohrhalter dient nur der Arretierung bis der Kleber ausgehärtet ist.
Da mir das Batterieblech im Motorraum als Träger fehlt, musste ich mir auch hier was überlegen.
Das Blech auf dem der Luftfilter sitzt, trägt auch gleichzeitig die Wasserpumpe für den WLLK.
Der WLLK sitzt hinter dem linken Rücklicht.
Für die Planung der Verrohrung kam mein neues lieblingswerkzeug zum Einsatz.
Ich habe zuerst den leeren Motorraum und den Antrieb separat eingescannt.
Dann noch ein Scann vom eingebauten Motor um die beiden ersteren zusammen fügen zu können.
3D-Scann ist für mich noch vollkommen neu, so musste ich erst mal meine Erfahrungen sammeln.
Die Scans sehen zwar klasse aus, leider sind sie viel zu hochauflösend für meine Rechenleistung.
Bei nächsten mal werde ich mit einer deutlich kleineren Auflösung scannen.
Ich konnte die Daten dann noch retten indem ich alle Bereiche, die ich für mein Planung nicht benötigte, raus schnitt und dann die Netzweite nachträglich runter rechnete.
Es ging mir hierbei nicht da drum alles bis auf den letzten mm zu berechnen, ich wollte lediglich ein Gefühl dafür bekommen ob meine Überlegungen ungefähr hinhauen.
Bei dem tatsächlichen Verbauen hab ich das eine oder andere noh geändert, aber alles im allen haute es schon gut hin.
Ich habe mir die gesamten Rohre aus Standard Elementen zusammen gesucht.
Lediglich das Stück für den Temperatursensor und dem Luftdruck habe ich angepasst.
Mir ist klar, dass das auch sicherlich ohne 3D-Scann geht, aber wo bleibt den da der Spaß
Ursprünglich wollte ich den original Überlaufbehälter verwenden. Dieser wäre dann aber nur schwer zugänglich, da ich die Ansaugseite des Luftfilters nach hinten gedreht habe.
Habe mich dann kurzerhand dazu entschlossen selber einen Behälter zu bauen.
Es geht nichts über detaillierte Konstruktionszeichnungen.
Ich kann selber leider nicht schweißen und der Schweißer meines Vertrauens kann kein Aluminium schweißen. Des wegen habe ich den ganzen Tank aus Edelstahl gebaut. Als nächstes steht bei mir auf jeden Fall schweißen lernen auf dem Programm, vor allem Aluminium. Es gibt echt nichts undankbareres als Edelstahl zu zerspannen. Das gute ist, er wird jetzt wahrscheinlich auch Beschuss und Detonationen standhalten.
Zu guter Letzt fehlte noch das E-Gas-Poti.
Nach langen abwägen, habe ich mich dafür entschieden das Poti im Motorraum unterzubringen und mit dem original Bowdenzug anzusteuern. Dafür musste noch eine Aufnahme her.
Jetzt muss ich nur noch den vorbereiteten Kabelbaum einziehe und ablängen und dann kann ich den ersten Startversuch unternehmen.
Aber einfach einen neuen Motor einbauen wäre ja viel zu langweilig, daher hier noch ein paar parallel laufende Nebenprojekte:
Ein Standheizung stand schon lange auf meiner Liste. Diese sitzt nun nach vielen Überlegungen unter dem Handschuhfach.
Das Bedienelement habe ich oberhalb der Schiebetür verbaut. So erreiche ich es zum einen vom unteren Bett aus, aber auch von oben sollte ich im Aufstelldach schlafen.
Und auch beim Aufstelldach geht es weiter. Ich habe nun endlich die finale Version des Zeltes bekommen. Ich hoffe es noch für den kommenden Urlaub einbauen zu können. Erst einmal hat jedoch der Motor Priorität.
Eine andere Idee die mir schon lange im Kopf herumspuken ist die Modifikation des Armaturenbretts.
Ich habe mittig, anstelle des Radios noch zwei Luftauslässe verbaut, die sollen an heißen Tagen für zusätzlichen Luftzug sorgen und im Winter für Wärme. Die beiden großen Aussparungen oben in dem Armaturenbrett dienen zum einen den besseren Zugang im eingebauten Zustand zum anderen kommt in das große Loch ein zusätzlicher Technikträger für den Bordcomputer und anderen Spielereien und in das kleine Loch ein CB-Funkgerät. Die Löcher werden abschließend von einer Ablage verdeckt.
Für die zwei Auslässe habe ich an den Lüftungskasten zwei zusätzliche Flansche angebracht.
Bei der Gelegenheit habe ich auch gleichmal ein paar überflüssige Löcher verschlossen.
Für die Konstruktion der Ablage habe ich mich auch des 3D-Scanners bedient.
An dieser Stelle auch noch mal vielen vielen Dank an meine Helfer.
Vor allem an Jan, Alexander und Achim, die ich immer fleißig mit Fragen löchere.
In weniger als einem Monat soll es mit dem Bulli zum Syncrotreffen in den Mammutpark gehen und danach in den Urlaub. Die nächsten Wochen stehen also Überstunden an. Ich freue mich aber auch schon riesig endlich wieder fahren zu können. Und bin gespannt ob sich meine Umbauten bewähren.