ZKD Wechsel - OT Stellung nicht nach Anleitung einzustellen

Hier gibt es technische Dinge, die nicht eindeutig einem Fahrzeug zugeordnet werden können....

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buzzard
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ZKD Wechsel - OT Stellung nicht nach Anleitung einzustellen

Beitrag von buzzard »

Hallo Ihr Guten Wissenteilenden,

nun bin ich auch an der Reihe und in der Vorbereitung zum Tausch der Zylinderkopfdichtung meines T3 KY.
Ich habe mich hier schon viel schlau gelesen und doch bleiben noch einige Fragen offen. Ich mache diese Reparatur zum ersten Mal und bereite mich daher sehr gut vor und hoffe hier nun noch einige Fragen klären zu können bevor es (in einer Selbsthilfewerkstatt) losgeht:

1. Da es unbedingt erforderlich ist die ZK-Schrauben auch zu ersetzen, war ich doch sehr erstaunt darüber, dass diese schweren Schrauben beim Kauf so lose in einer Pappkiste verpackt waren. Zuhause habe ich sie mir mal angeschaut und mit bloßem Auge Macken gesehen, die man auch mit dem Fingernagel deutlich spüren kann.
Wenn neue Schrauben so wichtig sind, ist es dann nicht auch sinnvoll, dass diese unbeschädigt sind und nicht evtl. sogar das Gewinde im Motorblock beschädigen?
Gibt es eine Empfehlung für "gute" Schrauben?
(Siehe Bilder)

2. Ich habe nicht so viele Muckis, schaffe ich die 40/60 Nm + die 3 x 90 Grad etc.. evtl. mit entsprechend größeren Schlüsseln mit größerer Hebelwirkung oder sollte ich mir einen Hulk zum Helfen suchen? Ich habe zwar einen Helfer aber der hat auch nicht soviel Armuskelmasse.

3. Zum Zylinder 1 auf OT stellen mit einem großen gekröpften Ringschlüssel die Kurbelwelle drehen.
Weiß jemand, die Größe des benötigten Schlüssels?

4. Nach den ersten ZK-Schrauben-Anzieh-Durchgängen den Motor warm fahren, Öltemperatur 50 Grad.
Wie kann ich das messen, bzw. kann man auch sagen, fahr einmal um den Block oder so?

5. In einem Video habe ich gesehen, wie jemand die Schraubenlöcher reinigt indem er Bremsenreiniger reinsprüht und dann die Löcher mit Druckluft auspustet.
Ist das Vorgehen empfehlenswert? Was ich weiß ist, dass die Schraubenlöcher absolut sauber und trocken sein müssen. Ich hoffe, das kann man überhaupt gut genug erkennen!

6. Im selben Video wurden die Töpfe im Motorblock zum Reinigen der Dichtfläche mit Stofffetzen zugestopft damit kein Dreck rein kommt.
Reicht das als Schutz vor Schmutz oder sollte man die Töpfe nachher auch mal mit Druckluft auspusten?

7. In meinem Selbsthilfebuch ist das Bild, das zeigt wo man das Einstell-Lineal einstecken soll um die Nockenwelle zu arretieren, sehr schlecht, d.h. man kann eigentlich so gut wie gar nichts darauf erkennen.
Hat jemand ein gutes Foto davon?

Ich glaube, das war's erstmal soweit. Kommt bestimmt noch was nach...
Vielen lieben Dank für jegliche Hilfe!

LG Buzzard


OT Stellung nicht nach Anleitung einzustellen

Hallo Leute,

ich habe losgelegt und bin auf folgendes Problem gestoßen:
Beim Drehen des Motors an der Kurbelwelle bekomme ich nicht alle 3 Werte, die den OT bestätigen zusammen. Lediglich die Stellung der Nocken und die Stellung des Zahnriemenrades der ESP kriege ich zur Übereinstimmung, nicht aber die Kerbe und die Nase in der Kupplungsglocke. Kerbe und Nase in der Kupplungsglocke kriege ich überhaupt nicht mit der Stellung der Nocken zusammen auch ohne richtige Stellung des ESP Riemenrades (so dass der Fixierdorn reinpasst).

Was ist zu tun?

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Liebe Grüße
Dateianhänge
Nocken_OT.jpg
Guckloch_Geriebe.jpg
ESP_Einsteckdorn.jpg
Zuletzt geändert von buzzard am 18.06.2019, 15:53, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: ZKD Wechsel Fragen, ZK-Schrauben Neu mit Macken

Beitrag von BUSbahnhof »

Ohje ohje...


Dann probiere ich es mal :mrgreen:

1. Was ist mit deinen Schrauben? Sind die neu, nehm die.
Ansonsten die üblichen Hersteller, Febi, Victor Reinz, etc.

2. Hebelwirkung ist alles wenn man nicht die Armtechnik hat.

3. 19

4. Entweder einmal kurz laufen lassen und dabei schon das Kühlsystem entlüften oder einfach 3x 90° durchziehen.

5. Ja ist es.

6. Ja und Ja. Am Ende die Zylinderwand leicht mit Öl benetzen.
Bullige Grüße vom Micky
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Alexander
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Re: ZKD Wechsel Fragen, ZK-Schrauben Neu mit Macken

Beitrag von Alexander »

Hallo Buzzard,
BUSbahnhof hat geschrieben:Ohje ohje...
ich übersetzte mal was er eigentlich sagen will:
"Laß es, wird schief gehen"

ZKD Wechsel ohne Vorahnung wird nix werden. Erst recht nicht unter Zeitdruck, denn du willst ja in der Mietwerkstatt fertig werden.
Hinzu kommt, das zu mindestens 80% der Zylinderkopf defekt sein wird. Der Wechsel der Dichtung dich also nicht weiter, sondern nur ärmer machen wird.
Wenn du ihn runter hast und du dir dann überlegst das ein neuer wohl besser wäre, dann steht dein Bus in der Mietwerkstatt. Und das kostet Geld.
Da kannst du es lieber machen lassen. Kommt nicht teurer, dafür funktioniert es.

Klar, jeder hat mal irgendwann angefangen. Aber Kopfdichtung beim Diesel als erste Schraubererfahrung ist kein guter Start.
Und wenn du es wirklich selber machen möchtest, dann such dir jemanden der es schon mal gemacht hat und macht es an einer Stelle die kein Geld kostet. Dann ist es nicht so schlimm wenn du 2-3 Tage auf den neuen Zylinderkopf warten mußt.

Ich weiß, es ist nicht das was du lesen möchtest, aber es ist ein gut gemeinter Rat der dich vor weiteren Schaden schützen soll.
Viele Grüße,
Alexander
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Re: ZKD Wechsel Fragen, ZK-Schrauben Neu mit Macken

Beitrag von buzzard »

Hallo Micky,
Danke für Deine Antworten und weiteren Tipps!
1. Was ist mit deinen Schrauben? Sind die neu, nehm die.
Ansonsten die üblichen Hersteller, Febi, Victor Reinz, etc.
Die Schrauben sind neu von Reinz. Hast Du die Bilder in groß angeschaut? Und Du meinst die Macken machen nichts?
2. Hebelwirkung ist alles wenn man nicht die Armtechnik hat.
Ich würde eher sagen Hebelwirkung ist alles, wenn man nicht die Kraft in den Armen hat, bzw. wollte ich das hören. Die Technik ist nochmal eine andere Sache, bei der Hebelwirkung nix bringt.

LG
Buzzard
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Re: ZKD Wechsel Fragen, ZK-Schrauben Neu mit Macken

Beitrag von buzzard »

Hallo Alexander,
Danke für Deine Antwort! Ich schreib mal ein bisschen was zu Deinen Hinweisen:
ZKD Wechsel ohne Vorahnung wird nix werden. Erst recht nicht unter Zeitdruck, denn du willst ja in der Mietwerkstatt fertig werden.
Was den Zeitdruck angeht, falls der ZK geplant oder gar getauscht werden muss, da würde ich am liebsten auch vor der Haustür arbeiten. In der Werkstatt machen lassen ist finanziell gerade nicht drin. Habe meinen Bus ohne es zu wissen mit dem Problem gekauft. Das erste Symptom trat gleich nach dem Kauf vor meiner Haustür auf: Ausgleichsbehälter sprudelt über, bei erkaltetem Motor. Das habe ich jedoch nicht gleich als ZK-Problem erkannt, zumal ich mit dem Verkäufer (Meister!) darüber gesprochen habe und er keinen Hinweis zu möglichem Überdruck im Kühlsystem gab (habe ich hier im Forum herausgefunden). Trotz ursprünglich vertrauenserweckendem Verkäufer (KFZ-Meister), ist der nicht einsichtig und da ich meine ganzen Ersparnisse für den Bus ausgegeben habe, muss ich jetzt selbst ran. Wenn der ZK geplant oder getauscht werden muss, kann ich den Bus auch im Hof der Werkstatt stehen lassen, das ist nicht so teuer. Der Vorteil an der Werkstatt ist halt auch, dass ein Meister vor Ort ist, den ich bei Unsicherheiten oder Unfähigkeit hinzuziehen kann und ich nicht alle Werkzeuge kaufen muss. Und in der Werkstatt ist man auch nicht so abhängig vom Wetter (Hamburg = Wind und Regen).
Hinzu kommt, das zu mindestens 80% der Zylinderkopf defekt sein wird.
Echt? Ist das so, dass in 80 % der Fälle der Kopf hinüber ist?
Der Wechsel der Dichtung dich also nicht weiter, sondern nur ärmer machen wird.
Wenn du ihn runter hast und du dir dann überlegst das ein neuer wohl besser wäre, dann steht dein Bus in der Mietwerkstatt. Und das kostet Geld.
Da kannst du es lieber machen lassen. Kommt nicht teurer, dafür funktioniert es.
Von dem was ich so gelesen habe, komme ich nicht unter 500 - 600 € aus der Werkstatt, nur bei ZKD-Wechsel...
Klar, jeder hat mal irgendwann angefangen. Aber Kopfdichtung beim Diesel als erste Schraubererfahrung ist kein guter Start.
Und wenn du es wirklich selber machen möchtest, dann such dir jemanden der es schon mal gemacht hat und macht es an einer Stelle die kein Geld kostet. Dann ist es nicht so schlimm wenn du 2-3 Tage auf den neuen Zylinderkopf warten mußt.
Ganz ohne Schraubererfahrung bin ich nicht, habe mein erstes Auto (ein Triumph Spitfire, also auch ein Auto ohne Elektrotamtam) auch selbst repariert. Aber das ist schon 25 Jahre her und an das Innenleben eines Motors musste ich noch nie ran. Aber ich bin handwerklich gut unterwegs und nicht ganz ohne Technik-Know How. Und es ist auch schon öfter vorgekommen, dass ich einem gelernten Handwerker mit verdrehten Augen über die Schulter geschaut habe und mit meinem "Gefühl" richtig lag. Die Schraube wäre mir nicht abgerissen :-D
Ich könnte es mit jemandem machen, der es schon mal mit jemandem gemacht hat :-D
Ich weiß, es ist nicht das was du lesen möchtest, aber es ist ein gut gemeinter Rat der dich vor weiteren Schaden schützen soll.
Doch, doch, jeder Hinweis ist mir lieb! Und wenn Du mir eine bezahlbare Werkstatt anbieten kannst, dann habe ich nix dagegen es machen zu lassen. Ich muss aber zugeben, dass es mir in den Fingern juckt.

LG
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Re: ZKD Wechsel Fragen, ZK-Schrauben Neu mit Macken

Beitrag von solosyncro »

Hallo Micky,
Danke für Deine Antworten und weiteren Tipps!

1. Was ist mit deinen Schrauben? Sind die neu, nehm die.
Ansonsten die üblichen Hersteller, Febi, Victor Reinz, etc.


Die Schrauben sind neu von Reinz. Hast Du die Bilder in groß angeschaut? Und Du meinst die Macken machen nichts?
Diese Schrauben muss man neu verwenden weil es sich um Dehnschrauben handelt. Ob die ein paar kleine Macken haben wie auf den Fotos ist völlig egal.

Grüsse,
Saludos,
Christian

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Re: ZKD Wechsel Fragen, ZK-Schrauben Neu mit Macken

Beitrag von Atlantik90 »

solosyncro hat geschrieben:
Hallo Micky,
...
Diese Schrauben muss man neu verwenden weil es sich um Dehnschrauben handelt. Ob die ein paar kleine Macken haben wie auf den Fotos ist völlig egal.

Grüsse,
Fast richtig. Das "Neu" beruht darauf, dass die Anzugsmethode nach Drehwinkel nicht die Kaltverfestigung des ersten Anziehvorganges berücksichtigt. Diese Methode ergibt aber die gleichmäßigeren Vorspannwerte. Bei einer Wiederverwendung würde man einfach weiter dehnen, was ggf. zum alsbaldigen Abreißen führen könnte.
Wenn nach der Drehmomentmethode angezogen würde, dann wäre die Kaltverfestigung berücksichtigt, aber die Vorspannwerte würden wegen der Reibverhältnisse stark streuen. Deshalb ist man davon weg.
Unfall- und störungsfreie Fahrt mit dem VW-Bus
wünscht Joachim
Von mir als Beispiel für Verfügbarkeit gesetzte Lieferanten-links sind keine Empfehlung.
Irren ist menschlich; keine PN, fragt im Forum
Wer die VW-Reparaturleitfäden hat, hat weniger Fragen.
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