Korsika- technischer Reisebericht und Fragen...

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Jörsch
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Korsika- technischer Reisebericht und Fragen...

Beitrag von Jörsch »

Liebe Grüße aus Korsika!

Wir sind nun leider schon wieder kurz vor der Abreise, und ich habe gerade etwas Zeit ein paar Dinge zu schreiben, welche mir auf unserer ersten großen Reise unangenehm aufgefallen sind...
Vorab, der Bus rennt grundsätzlich wie er soll :-)

Aber, auf der Herfahrt auf dem Brenner im Stau begann er plötzlich im Stop and go zu hüpfen wie ein Ziegenbock. Soll heißen, anfahren mit Standgas um ein paar Meter nach vorn zu fahren war so gut wie unmöglich. Kupplung ganz raus, leicht Gas geben und er springt fröhlich los... Das nervt!
Habe vor der Abfahrt den CO- Wert noch einstellen lassen. Dieser war mit knapp über 4 zu hoch und wurde auf ca. 2.8 eingestellt. Da dies die einzige durchgeführte Änderung war, habe ich unterwegs die CO- Schraube wieder eine halbe Umdrehung reingedreht. Das half um das Bocken wesentlich zu minimieren. Interessant wäre für mich der Zusammenhang...

Nächste Sache: Im Schubbetrieb patscht die Fuhre in den Auspuff. Das war vorher auch nicht wie ich meine (oder es ist mir nie aufgefallen). Je höher die anliegende Drehzahl, desto schlimmer ist es. Dazu sei gesagt, Zündung wurde vor Abfahrt penibel auf 10 Grad eingestellt, Drosselklappenschalter arbeitet perfekt (auch nochmals unterwegs gecheckt), Leerlaufsteuergerät ist nagelneu. Wie kann er den patschen wenn das Steuergerät die Meldung "Schubabschaltung" bekommt??

Und als letztes: Nach wie vor mein altbekanntes Problem. Keine Leerlaufanhebung beim Kaltstart. Er springt super an, jedoch dümpelt er sofort bei normaler Leerlaufdrehzahl dahin und läuft etwas unrund. In dem Zustand zu manövrieren ist ein Glücksspiel. Oft würgt man ihn dabei ab... Der warme Leerlauf ist perfekt.
Zu Hause habe ich vorab bereits die Zigarre gereinigt und geprüft. Klackt sauber bei 12V und ist unbestromt geschlossen. Der neue blaue Temperaturgeber wurde vorab im Wasserbad genau getestet. Werte haben perfekt gepasst. Auch kommen die Widerstandswerte an den Steuergeräten an. Keine Ahnung wo ich noch suchen soll...
Der Vollständigkeit halber: neue Kerzen, neue Zündkabel, neue Verteilerkappe, neuer Finger. Motor ist ein DJ ohne Kat. Braucht im Schnitt 10 bis 11 Liter.

Alles in Allem war es eine wunderschöne Reise. Ich kann die Insel nur empfehlen!!

Gruß Jörg

PS: Im Anhang noch Bilder zweier Kerzen vor dem wieder etwas Reindrehen der CO-Schraube.
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Atlantik90
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Re: Korsika- technischer Reisebericht und Fragen...

Beitrag von Atlantik90 »

Eine mögliche Ursache:
1) Hast du unterwegs schon bald einmal Öl nachfüllen müssen?
2) War bei der Einstellung des CO-Wertes die Kurbelgehäuseentlüftung abgenommen und am Ansaug verschlossen?
3) hast du nach der Einstellung einen Ölwechsel gemacht?

Wenn 1 mit ja und 2 und ev. auch 3 mit nein beantwortet wird, dann hattest du bei der Einstellung Ölverdünnung wegen z.B. Kurzstreckebetrieb vorher.
Auch das Patschen im Schiebebetrieb spricht ggf. dafür.

Lasse mal gleich nach Heimkehr den CO-Wert prüfen.
Und prüfe deine Auspuffanlage auf Dichtigkeit.
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Re: Korsika- technischer Reisebericht und Fragen...

Beitrag von Jörsch »

1) Nein, kein Öl nachgefüllt. Es fehlen aktuell etwa 0,1- 0,2 Liter zu voll nach ca. 1500 km.

2) Nein, Kurbelgehäuseentlüftung war nicht verschlossen.

3) Nein, Ölwechsel wurde bereits vor der Einstellung gemacht.

Der Auspuff ist meiner Meinung nach dicht. Er ist komplett neu...
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Re: Korsika- technischer Reisebericht und Fragen...

Beitrag von T3oldie »

Aber, auf der Herfahrt auf dem Brenner im Stau begann er plötzlich im Stop and go zu hüpfen wie ein Ziegenbock. Soll heißen, anfahren mit Standgas um ein paar Meter nach vorn zu fahren war so gut wie unmöglich.
Kann ein eingelaufenes Keramikhybrid des LMM sein. Mal penibel nachmessen und auf Aussetzer checken. Wobei die Stauhitze im realen Betrieb die Funktion zusätzlich beeinflussen kann.
Bitte kein :-bla :-)
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Re: Korsika- technischer Reisebericht und Fragen...

Beitrag von Jörsch »

Hi, sind wieder gut zu Hause angekommen. :-)

Hab dann heute gleich mal bissel gemessen, lässt mir keine Ruhe.

Dabei habe ich festgestellt, dass mein Drosselklappenschalter wahrscheinlich doch irgendwie einen an der Klatsche hat. Er schaltet an den vorgegebenen Punkten (die Durchgangsmessung bestätigt dies), aber... Im Bereich wo er eigentlich geöffnet ist, messe ich über den Schalter keinen unendlichen Widerstand sondern 790 Ohm. Geöffnet sollte doch unendlich sein, richtig??
Weiterhin habe ich die anliegende Spannung am Stecker gemessen. Diese beträgt 4,9.. Volt. Sollte passen. Wenn ich jetzt an der DK leicht Gas gebe und und normal wieder loslasse, so bleibt die Spannung bei den 4,9.. Volt. Erst das nochmalige Zurückziehen der DK setzt den Wert wieder auf 0 Volt. In dem Bereich bewegt sich aber an der DK gar nichts mehr! Der Schalter selbst hat aber da schon hörbar geschaltet/geöffnet.
Kann es also sein, dass der Microschalter defekt ist?

Oder habe ich einen Denkfehler? Wieso hat der Stecker denn eigentlich die 5V nur dann wenn der Microschalter geschlossen ist? Spannung liegt doch an oder eben nicht... Strom fließt halt nur wenn geschlossen. Spannung hab ich bei angestecktem Stecker und laufendem Motor gemessen.


Und nochwas ist mir aufgefallen. Habe mal bei laufendem Motor die beiden linken Kerzenstecker wechselweise abgezogen. Beim hinteren hab ich einen gewischt bekommen. Kann passieren oder Kabel/Stecker fehlerhaft? Zündgeschirr ist neu.

Grüße Jörg
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Re: Korsika- technischer Reisebericht und Fragen...

Beitrag von Atlantik90 »

Bei laufendem Motor langt man nicht mit blanken Händen an die Kerzenstecker. Reib mal den Schmutzbelag von deinen Zündleitungen und Kerzensteckern.
Der Warnhinweis steht nicht umsonst im Leitfaden (Zitat):
"Sicherheitsmaßnahmen
Um Verletzungen von Personen und/oder eine Zerstörung der Zündanlage zu vermeiden, ist folgendes zu beachten:
+ Zündleitungen bei laufendem Motor bzw. bei Anlaßdrehzahl nicht berühren bzw. abziehen."
...


Drosselklappenschalter:
Die Drosselklappenwelle hat hoffentlich kein deutliches Radialspiel- oder?
Die Schalter werden über die Betriebsjahre auch nicht besser. Aber Reinigen des Schalterbereiches und Einsprühen mit einem guten Elektronikspray (Tuner Spray) bringt vielleicht etwas.
Ansonsten wünsch ich dir eine erfolgreiche Suche nach einem neuen.
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Re: Korsika- technischer Reisebericht und Fragen...

Beitrag von T3oldie »

Der Bus hat eine Hochspannungszündanlage, Transistorzündung, die richtig Freude macht, wenn man mit der Zunge dran geht ;)

Der Schalter muss offen, abgeklemmt, unendlichen Widerstand haben.
Bitte kein :-bla :-)
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Re: Korsika- technischer Reisebericht und Fragen...

Beitrag von Jörsch »

Die Welle hat so gut wie kein Spiel. Spannend ist halt, dass der Schalter hörbar klickt, aber die Spannung trotzdem bleibt. Also augenscheinlich mechanisch ok aber elektrisch wohl nicht.
Ersatz hab ich noch da. Kann ja nur besser werden...

Den Widerstand hab ich angeklemmt gemessen, blöd... Da werd ich wohl eher den Widerstand im Inneren des Steuergerätes gemessen haben.

Schmutzbelag ist da eher nicht drauf nach 2500 Kilometern. Warnhinweis ist soweit klar. Trotzdem sollte das Kabel/der Stecker doch nicht auf Masse durchschlagen?
Wer um alles in der Welt leckt sein Zündkabel an?? :nö

Gruß Jörg
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Re: Korsika- technischer Reisebericht und Fragen...

Beitrag von T3oldie »

Zumindest Batterien kann man immer mit der Zunge testen. Wenn man nichts zur Hand hat.

OT
Als Kinder haben wir eine 9 Volt Batterie mit Honig versehen und den Haushund lecken lassen. Reaktion war Jaulen und unter dem Sofa verkrochen. Kinder können grausam sein.
Bitte kein :-bla :-)
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Re: Korsika- technischer Reisebericht und Fragen...

Beitrag von Jörsch »

So, habe am Feiertag gearbeitet... :-)
Eigentlich wollte ich nur den DK-Schalter tauschen und meine DK drin lassen. Hab mich aber dann umentschieden und den kompletten DK- Stutzen samst Schalter getauscht. Dabei habe ich festgestellt, das es wohl zwei verschiedene Drosselklappengehäuse + Schalter gibt. Dies war mir vorher gar nicht bewusst. Jedenfalls hab ich jetzt die neuere Variante mit dem größeren Nocken und dem "moderneren" DK-Schalter drin. Somit habe ich ein Problem schonmal los. Allerdings steht eine Probefahrt noch aus. Der Schalter macht jedenfalls jetzt erstmal immer genau das was er soll.

Am WE wird noch die Zigarre laut RLF durchgemessen um hoffentlich auch noch dem bescheidenen Kaltlauf beizukommen...

PS: Der Ziegenbock scheint sich nach der Erhöhung des CO- Wertes wieder verabschiedet zu haben. :dance

Gruß Jörg
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