Nach längerer Schreibpause geht’s endlich mal weiter…
Bevor der eigentliche Innenausbau begonnen wurde, habe ich Kabel verlegt und mit der Elektrik begonnen. Zum Kühlen soll eine Kompressorkühlbox verwendet werden, weshalb ein entsprechendes Solarpanel aufs Dach musste. Darüber hinaus wollte ich verschiedene Kabel für 12V Versorgung z.B. für USB-Lader und Licht vorbereiten.
Als Regler für Solar nutze ich den Votronic MPP 165. In Kombination mit einem Batteriewächter und einem Sicherungsverteiler kommt der Elektrikkrempel unter den Fahrersitz. Die Batterie sollte ebenfalls unter den Fahrersitz kommen, da ich den Platz sonst nicht sinnvoll nutze und mir der Platz unter der Klappbank dafür zu schade ist. Bei Überprüfung der Anordnung sieht das ganze so aus:
Befestigt sind die Komponenten auf einem Holzbrett, welches ich dann am Stück im Sitzkasten fixiert habe. So muss ich weder für alle Teile einzeln durch den Batteriekasten bohren, noch bei einem etwaigen späteren Austausch Klebereste entfernen.
Für ausreichend Belüftung musste neben dem Solarpanel auch noch eine Dachluke Platz finden. Die Sicken hatte ich vor dem Aussägen mit Epoxy-Spachtel aufgefüllt. Damit die Form etwas besser passt, hatte ich versucht mit Knete eine Form vorzugeben, was akzeptabel gut geklappt hat.
Ich hatte aufgrund der Beschaffungsreihenfolge zuerst die Luke verbaut und anschließend das Panel. In Verbindung mit der Dachluke ist das Solarpanel leider ein bisschen zu lang, hier hatte ich im Vorfeld der Bestellung die Krümmung des Daches im vorderen Bereich unterschätzt. Dadurch muss das Solarpanel vorne in zwei Richtungen gebogen werden, was aufgrund des Aufbaus leider nicht so gut klappt. Bei nächsten Mal würde ich zuerst das Solarpanel positionieren und anschließend die Dachluke einbauen um die obigen Probleme zu vermeiden. Mit Klebeband und ein bisschen Beschwerung bekommt man dennoch eine ausreichend feste Verbindung zum Dach.
Vom Innenraumkonzept habe ich mich stark von klassischen Ausbauten sowie meinem alten Bus inspirieren lassen. Netterweise stand der Bus noch zur Verfügung, sodass ich zwischendurch messen und vergleichen konnte.
Die Matratze wurde beim Ikea kurz probegelegen und nach dem Kauf auf die erforderlichen Maße zurechtgeschnitten.
Durch das Entfernen des Überzugs wurde die Matratze ein bisschen weicher, was allerdings kalkuliert und gewünscht war.
Als etwas schwierig herausgestellt hat sich der Zusammenbau der Sitz-/Klappbank. Irgendwie sind die neuen Scharniere nicht in Ordnung und nur mit sehr viel Kraft zu bewegen. Da der erste Urlaub schon vor der Tür stand musste ich diese jedoch einbauen. Alles zusammengebaut sieht der Ausbau dann wie folgt aus:
Eigentlich wollte ich gerne einen Campingaz Kartuschenkocher nutzen, das hat der TÜV allerdings nicht akzeptiert. Daher musste ich kurzfristig einen Origo einbauen. In einem späteren Schritt soll dieser dann noch schöner integriert werden. Die Schublade unter dem Kocher ist mit Vollauszügen versehen, was die Handhabung sehr angenehm macht, man kann von außen in den Bus langen und z.B. Messer und Gabel aus der Schublade holen.
Mit diesem Set-up sind wir dann in den ersten Urlaub nach Norwegen gestartet.
Kurz vor der Fähre in Dänemark hat dann die Kühlwasser-LED vermehrt angefangen zu blinken. Da ich den Zustand der Wasserpumpe bereits im Vorfeld für kritisch befand, hatte ich eine Ersatzpumpe dabei. (Vor Abfahrt bin ich leider nicht mehr zum Wechsel gekommen).
Aufgrund der zweiten Lichtmaschine hat der Bus einen anderen Halter der mit der neuen Lichtmaschine nicht kompatibel war. Glücklicherweise ist das Gehäuse der Pumpe aus Grauguss und daher auch durch ein freihand geführtes Sägeblatt gut zu bearbeiten. Damit konnte ein Teil des störenden Steges ausgenommen werden, womit der Lichtmaschinenhalter passte.
Nach gut drei Stunden konnte dann die Fahrt wieder aufgenommen werdend. Die Fähre haben wir zum Glück noch rechtzeitig erreicht. Als Folge dieser Reparatur hat sich nach einigen Kilometern die Verschraubung der Lichtmaschine gelockert. Darauf hat dann ein quietschender Keilriemen im Fährhafen hingewiesen. Da die passende Mutter den angedachten Platz verlassen hatte, musste ein passender Ersatz her. Nachdem alle umliegenden Fahrzeuge mal in den Kofferraum geschaut (und dabei eine ansehnliche Schrauben/Mutternsammlung zusammengekommen ist) haben wir der Klappbank eine passende Mutter entliehen. Sofern man diese Reparatur Zuhause durchführt sollte ggf. eine neue selbstsichernde Mutter genutzt werden. Ansonsten hilft bestimmt etwas mehr Ruhe und Sauberkeit bei der Reparatur um sich selbst lösende Muttern zu verhindern.
Insgesamt sind wir 6000 km unterwegs gewesen, was an dem Bus leider nicht spurlos vorrübergegangen ist. Unter anderem ist die Spur vorne verstellt gewesen, was einen erheblichen Reifenverschleiß zur Folge hatte (etwa bei der Hälfte des Trips habe ich daher die Reifen einmal von vorne nach hinten getauscht). Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass die blinkende Kühlwassser-LED nicht ausschließlich auf eine defekte Wasserpumpe zurückzuführen ist. Stattdessen scheint der Zylinderkopf undicht zu sein. Zu guter Letzt ist die Windschutzscheibe undicht und die Bremsen verschlissen.
Es gibt also noch genug zu tun
Viele Grüße
Jan